2017
Die Asiatische Tigermücke wurde Ende August erstmals durch eine Bürgermeldung im Stadtteil Durlach entdeckt. Im Umkreis des Fundes wurde daraufhin stichprobenhaft nach weiteren Tigermücken gesucht. Mit dem Vorfinden weiterer Asiatische Tigermücken auf dem Gelände wurde das Untersuchungsgebiet ausgeweitet, auf weiteren Grundstücken im betroffenen Gewerbe- und Industriegebiet wurden Tigermückenlarven festgestellt.
2018
Ab dem Frühjahr wurde ein Bekämpfungsbereich von rund 50 Hektar festgelegt in welchem eine regelmäßige Bti-Behandlung durchgeführt wurde. Die Maßnahmen wurden durch ein Fallenmonitoring überprüft. Dieses Monitoring sollte auch dazu dienen weitere Befallsgebiete zu ermitteln.
2019
Im bekannten Verbreitungsgebiet in Durlach wurden von April bis Oktober regelmäßig Bti-Behandlungen auf allen Grundstücken durchgeführt. Parallel wurde durch Fallenfänge die Ausbreitung der Tigermücke überwacht. Vorrangig wiesen Tigermückenfallen an Einfuhrzonen für LKWs vermehrten Tigermückenbesatz auf, so dass von einer regelmäßigen Einschleppung ausgegangen werden muss.
Als ergänzende Bekämpfungsmethode kam die Sterile-Insekten-Technik (kurz SIT) zur Anwendung, der KABS war in diesem Jahr für diese Methode eine Genehmigung vom Regierungspräsidium Karlsruhe erteilt worden.
Eine Bürgermeldung aus dem Zoolgischen Stadtgarten lies vermuten, dass sich dort eine zweite Tigermückenpopulation etablieren könnte. Stichproben im Bereich blieben negativ.
2020
In der bereits bekannten Verbreitungszone in Durlach wurden von April bis Oktober regelmäßig Bti-Behandlungen auf allen Grundstücken durchgeführt. Parallel wurde durch Fallenfänge die Ausbreitung der Tigermücke überwacht.
Durch eine Bürgermeldung aus dem Zoologischen Garten wurden erneut alle auffindbaren Brutstätten im Bereich auf Tigermücken kontrolliert. Erst durch Fallenfänge konnten weitere Tigermückennachweise im Laufe der Saison erbracht werden. Ab September wurden auch im Zoologischen Garten Bti-Behandlungen durchgeführt, waren Brutstätten aufgrund der Lage in einem Tiergehege nicht für die KABS zugänglich, wurden die Tierpfleger:innen mit Bti-Tabletten ausgestattet.
2021
Sowohl in Durlach als auch im Zoologischen Garten wurden von April bis Oktober regelmäßig Bti-Behandlungen auf allen Grundstücken durchgeführt. Parallel wurde durch Fallenfänge die Ausbreitung der Tigermücke überwacht.
Durch positive Fallenfänge erweiterte sich die Verbreitungszone in Durlach auf eine nördlich gelegene Kleingartenanlage. Das Befallsgebiet in Durlach betrug zum Saisonende rund 58 Hektar.
Die Fallenfänge im Zoolgischen Garten blieben hingegen negativ.
2022
Im bekannten Verbreitungsgebiet in Durlach wurden von April bis Oktober regelmäßig Bti-Behandlungen auf allen Grundstücken durchgeführt. Parallel wurde durch Fallenfänge die Ausbreitung der Tigermücke überwacht.
Im Zoologischen Garten fand zum Saisonbeginn eine einmalige Bti-Behandlung statt, um sicherzustellen, dass Larven nach dem Schlupf aus ihren Wintereiern absterben. Bis zum Saisonende blieben die Fallen dort ohne Tigermückenbefund.
Durch positive Fallenfänge im weiteren Umfeld der Durlacher Tigermückenpopulation erweiterte sich das Befallsgebiet erneut.
2023
Die Verbreitungszone in Durlach wurde von April bis Oktober regelmäßig Bti-Behandlungen auf allen Grundstücken durchgeführt. Parallel wurde durch Fallenfänge die Ausbreitung der Tigermücke überwacht.
Durch zahlreiche Bürgermeldungen wurden Asiatische Tigermücken in weiteren Bereichen nachgewiesen. Betroffen waren: die Innenstadt-West, die Südweststadt, der Siedlungsbereich in Durlach sowie die Stadtteile Hagsfeld, Rüppurr und Grünwinkel. Auch die Tigermückenfallen im Zoo wiesen erneut Tigermücken nach.
Das Befallsgebiet erweiterte sich bis Saisonende nur für die Kernstadt und Durlach auf mehr als 400 Hektar.
2024
Für die Stadt Karlsruhe und die KABS war es aufgrund der ausgedehnten Befallszone der Saison 2023 kaum möglich, die bisherige Strategie zur Bekämpfung der Tigermückenpopulationen beizubehalten, weshalb in der Saison 2024 der Fokus auf der Bti-Behandlung im Umkreis von sensiblen Bereichen lag. Die Behandlung fand in einem 200 Meter Radius um Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Pflege- und Altenheime sowie Behindertenwerkstätten statt. Parallel zur Bti-Behandlung wurden Fallen installiert, um die Ausbreitung der Tigermücke zu überwachen. Die Bti-Behandlung fand hierbei auf rund 177 Hektar statt.
Das Befallsgebiet erreichte bis zum Saisonende eine Größe von etwa 1.640 Hektar.
2025
In der Saison 2025 wird eine Bti-Behandlung nur noch im 200 Meter Radius um Krankenhäuser und vergleichbare Strukturen durchgeführt. Hierbei handelt es sich um eine Fläche von knapp 280 Hektar.
Im übrigen Verbreitungsgebiet der Tigermücke sollen zukünftig Anwohnende eigenverantwortlich Maßnahmen zur Tigermückenbekämpfung durchführen. Die KABS steht hier für kostenfreie Vor-Ort-Beratungen zur Verfügung. Diese Beratungen vermitteln welche Strukturen auf dem Grundstück als Tigermückenbrutstätte fungieren und wie man damit umgehen kann (z.B. abdecken, leeren, abdichten, beseitigen etc.).