30.7.2025

Einsatz nach langer Trockenheit steht bevor

Ein KABS-Mitarbeiter steht in einer wasserführenden Senke. Nahaufnahme der Gummistiefel und des Dippers.
Nach einer langen Phase mit niedrigen Wasserständen und heißen Temperaturen beschert der aktuelle Wetterumschwung der KABS nun doch noch Arbeit: durch den anhaltenden Regen kam es zu einem Hochwasser am Oberrhein – und mit dem Hochwasser kommen die Stechmücken.

Viele hatten die Stechmückensaison schon so gut wie abgeschrieben, die niedrigen Wasserstände zwischen Juni und Juli deuteten an, dass in den Auwäldern des Oberrheins nicht mehr mit dem Schlupf von Stechmückenlarven zu rechnen war. Durch die aktuell nasse Wetterlage mit mehreren Starkregenbändern, insbesondere im Südwesten und am Nordrand der Alpen kommt es nun aber doch noch zu einem signifikanten Anstieg des Rheinwasserstandes. Die Hochwasserwelle erreichte eine Höhe von 652 cm bei Maxau (Speyer: 515 cm, Worms 308 cm und Mainz 364 cm) und sorgte so für ausreichende Überschwemmungen im Auwald.

Mit der Überschwemmung von Senken und Gräben nutzen nun auch die Larven der Auwaldstechmücken ihre Chance sich zu entwickeln. Auch Regenrückhaltebecken oder Auwald-entferntere Zonen sind dank der anhaltenden Regenphase vom Schlupf der heimischen Stechmückenarten betroffen. Die KABS startet nun mit Schöpfkontrollen, um den Larvenbestand in den einzelnen Brutstätten zu erfassen. Werden die entsprechenden Schwellenwerte überschritten, folgt in den kommenden Tagen eine Behandlung mit dem biologischen Wirkstoff Bti.

Die Brutflächen werden, je nach Gegebenheit, entweder zu Fuß oder von der Luft aus mit dem Helikopter behandelt. Flüge in Südbaden könnten am Freitag oder Samstag beginnen. Wann und in welcher Reihenfolge das restliche Baden, die Pfalz, Rheinhessen und Südhessen folgen ist derzeit noch offen.

Update 31.07.2025, 8:45 Uhr – Die Helikopter-Einsätze werden nicht vor Samstag beginnen, Freitag als Starttermin entfällt. Hochwasserstand für Speyer ergänzt.

Update 01.08.2025, 7:45 Uhr –  Die Helikopter-Einsätze am Samstag finden im Raum Südbaden (Weisweil, Polder Altenheim bis Rheinau) bis zum Rastatter Raum (Lichtenau bis Rheinstetten) statt. Falls der Flugplan am Samstag eingehalten werden kann, könnten am Sonntag Flüge entweder in Nordbaden (Philippsburg bis Mannheim) oder auf pfälzischer Seite (Wörth am Rhein bis Ludwigshafen) folgen. Die Brutflächen in Rheinhessen und Hessen werden voraussichtlich Anfang kommende Woche behandelt. Der Hochwasserstand für Worms und Mainz wurde ergänzt.

Update 04.08.2025, 8:15 Uhr – Der Einsatz am Samstag musste zeitweise aufgrund von stärkeren Regenbändern unterbrochen werden, aus diesem Grund kam es zu zeitlichen Verzögerungen weshalb die Brutflächen in der Pfalz erst am Montag behandelt werden können. Eine zweite Maschine wird parallel im nördlichen KABS-Gebiet im Einsatz sein und die Flächen in Rheinhessen und Südhessen behandeln. Im badischen Raum wurde am Sonntag die Behandlung aller geplanten Flächen abgeschlossen. Durch den Regen kam es zu einer weiteren Hochwasserspitze, die in Maxau eine Höhe von 663 cm erreichte und somit etwas höher ausfiel als die erste. Es ist nun vermehrt mit Druckwasserflächen landseits der Dämme zu rechnen, auch im badischen Raum könnten daher nochmal neue Brutflächen hinzukommen die eine Bti-Behandlung benötigen.

Update 05.08.2025, 8.30 Uhr – Die zweite Hochwasserwelle fällt auch an den anderen Messstellen etwas höher aus. In Speyer wurde die zweite Welle mit einer Höhe von 527 cm gemessen, in Worms waren es 319 cm. Die Welle passiert gerade Mainz. Heute finden Bti-Behandlung via Hubschrauber im Elsass statt, in Kombination wird die Behandlung einiger Druckwasserflächen in Süd- und Mittelbaden durchgeführt. Parallel laufen die Nachkontrollen sowie zu-Fuß-Bekämpfungen in den übrigen Gebieten.

Update 06.08.2025, 8.00 Uhr – Auch in Mainz fiel die zweite Hochwasserwelle mit 369 cm leicht höher aus als die erste. Im KABS-Gebiet finden heute weitere Nachkontrollen in behandelten Gebieten sowie Schöpfkontrollen in den neuen überschwemmten Zonen statt. Am Donnerstag werden voraussichtlich die letzten, kleinen Flächen der aktuellen Kampagne per Hubschrauber behandelt.

Update 07.08.2025, 8.30 Uhr – Die Schöpfkontrollen nach der zweiten Hochwasserwelle führen heute zur Bti-Behandlung der letzten Helikopter-Flächen. Der Hubschrauber wird für kleine Einsätze in Wörth am Rhein, Römerberg, Mannheim, Lampertheim, Biblis, Groß-Rohrheim, Guntersblum, Geinsheim, Bodenheim, Budenheim und Walluf unterwegs sein. Da es sich nur um neue, kleine Flächen bedingt durch Druckwasser und die zweite, leicht höhere Welle handelt, werden viele Flächen im Überflug behandelt, nur wenige Landeplätze sind zum Beladen notwendig. Die heutigen Flüge sind die letzten der laufenden Kampagne. Auch die Bekämpfung zu Fuß ist in den meisten Gebieten inzwischen abgeschlossen. In den kommenden Tagen werden die letzten Nachkontrollen stattfinden.

Update 08.08.2025, 8.15 Uhr – Die aktuelle Kampagne wird im Laufe des Tages abgeschlossen werden. Heute finden die letzten Nachkontrollen und bei Bedarf noch einzelne Bti-Behandlungen zu Fuß statt. Der Rheinwasserstand bewegt sich dank des trockenen, sonnigen Wetters Richtung Mittelwasserniveau und sinkt stetig ab. Die Einsätze verliefen größtenteils problemlos. Von Auwaldstechmücken aus unbehandelten Tabuzonen oder von anderen Stechmückengruppen – allen voran den Kulturfolgern – könnte man die kommenden Wochen aber dennoch etwas spüren.

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