2018
Der erste Nachweis der Asiatischen Tigermücke in Germersheim erfolgte im Rahmen des Fallenmonitorings des TIGER Projekts. Für das Eiablage‐Fallennetzwerk wurden zu Beginn des Projekts im Jahr 2018 diverse Brutstätten‐
Hotspots der Tigermücke ermittelt. Für Germersheim wurden hierbei zwei solcher Standorte ausgewählt: ein Autohof unweit des Hafens und eine etwa 600 m entfernte Kleingartenanlage.
Über die Sommermonate wurden Tigermückennachweise in zwei Eiablagefallen am Rande der Kleingartenanlage erbracht. Nachfolgende Stichproben von mehr als 80 Brutstätten der Kleingartenanlage blieben jedoch negativ. In den Fallen auf dem Autohof konnten über die ganze Saison hinweg keine Tigermückeneier nachgewiesen werden.
2019
Im Rahmen des TIGER Projekts wurden die identischen Eiablagefallen-Standorte erneut beprobt. Mit einer geringeren Eizahl wurden erneut Tigermücken in den gleichen Fallen am Rande der Kleingartenanlage nachgewiesen. Die Eiablagefallen auf dem Autohof blieben erneut tigermückennegativ.
2020
Im Rahmen des TIGER Projekts wurden die identischen Eiablagefallen-Standorte erneut beprobt. Über die Sommermonate wurden keine Eigelege in der Kleingartenanlage nachgewiesen. Im Frühling und Herbst gab es dagegen jeweils einzelne Gelege in einer der beiden Randfallen. Im Jahr 2020 schlugen auch erstmals die weiter nördlichen Eiablagfallen auf dem Autohof an.
Im Sommer und Herbst 2020 wurden in der Kleingartenanlage wiederholte Begehungen auf ca. 60 verschiedenen Parzellen durchgeführt. Bei diesen Stichproben wurden auf verschiedenen Parzellen Larven der Asiatischen Tigermücke gefunden. Auf allen begehbaren Parzellen wurden die potenziellen Brutstätten mit dem Wirkstoff Bti behandelt, wenn der Pächter sein Einverständnis erteilte. Aufgrund der mehrfachen Funde stand zum Ende der Saison 2020 fest, dass es sich in Germersheim um eine stabile Population der Asiatischen Tigermücke handelte.
2021
In den betroffenen Abschnitten der Kleingartenanlage sowie im benachbarten Siedlungsgebiet wurden regelmäßige Bti-Behandlungen von April bis Oktober auf einer Fläche von rund 14 Hektar durchgeführt. Parallel wurde durch Fallenfänge die Ausbreitung der Tigermücke überwacht.
Durch zwei Bürgermeldungen im Juli 2021 und nachfolgende Fallenfänge gab es ab Herbst 2021 noch eine Erweiterung von rund 7,6 Hektar im südlichen Germersheim.
2022
Im bekannten Verbreitungsgebiet wurden von April bis Oktober regelmäßig Bti-Behandlungen auf allen Grundstücken durchgeführt. Parallel wurde durch Fallenfänge die Ausbreitung der Tigermücke überwacht.
Im südlichen Germersheim wurde in der gesamten Saison 2022 im betroffenen Wohnviertel kein Tigermückennachweis erbracht. Die nördliche Verrbeitungszone erweiterte sich durch Stichproben und Fallenfänge westlich des Ursprungsgebiets jedoch enorm, so dass zum Saisonende die Tigermücke auf rund 45 Hektar verbreitet war.
2023
Im bekannten Verbreitungsgebiet wurden von April bis Oktober regelmäßig Bti-Behandlungen auf allen Grundstücken durchgeführt. Parallel wurde durch Fallenfänge die Ausbreitung der Tigermücke überwacht.
Durch Fallenfänge und Bürgermeldungen erweiterte sich das bekannte Verbreitungsgebiet bis zum Saisonende auf rund 133 Hektar. Während der Saison wurden durch Fallenfänge neue, von Tigermücken besiedelte Abschnitte ermittelt. Diese Bereiche wurden in die Zone der regelmäßigen Bti-Behandlung aufgenommen.
2024
Im bekannten Verbreitungsgebiet wurden von April bis Oktober regelmäßig Bti-Behandlungen auf allen Grundstücken durchgeführt. Parallel wurde durch Fallenfänge die Ausbreitung der Tigermücke überwacht.
Durch positive Fallenfänge und Bürgermeldungen erweiterte sich das Verbreitungsgebiet bis zum Saisonende auf rund 157 Hektar.
2025
Ab der Saison 2025 wird es keine flächendeckende Bti-Behandlung mehr in Germersheim geben. Stattdessen wird die Tigermückenpopulation in Germersheim nur in einem 200 m Radius um die Asklepios Südpfalzklinik und das Caritas-Altenzentrum St. Elisabeth dauerhaft bekämpft. Um der Gesundheitsgefährdung durch Tigermücken vorzubeugen, wird das Umfeld um diese zwei sensiblen Bereiche regelmäßig mit Bti behandelt. Die Flugdistanz eines Tigermückenweibchens liegt bei nur wenigen Hundert Metern. Ein 200 m Pufferradius um besonders sensible Strukturen entspricht dabei internationalen Standards.
Im übrigen Verbreitungsgebiet der Tigermücke wird es zwei abschließende Bti-Behandlungen durch die KABS geben. Über die Saison verteilt werden nun alle betroffenen Grundstücke zweimalig aufgesucht. Bei diesen Begehungen findet zusätzlich zur Bti-Behandlung der Brutstätten auch noch eine Beratung der Anwohnenden statt, so dass diese zukünftig die Tigermückenbekämpfung selbstständig übernehmen können. Die Beratungen vermitteln welche Behältnisse auf dem Grundstück als Tigermückenbrutstätte fungieren und wie man Brutmöglichkeiten vermeiden kann (z.B. abdecken, leeren, abdichten, beseitigen etc.).