Am Wochenende gab es am Oberrhein eine weitere Hochwasserwelle. Während die Wasserstände inzwischen wieder sinken, startet die KABS mit Schöpfkontrollen und Bti-Behandlungen gegen die frisch geschlüpften Auwaldstechmücken.
Das regnerische Wetter im südlichen Baden-Württemberg und den Alpen hat über das Wochenende zu einer weiteren Hochwasserwelle am Oberrhein geführt. Die Spitze des Hochwassers fiel mit 592 cm für Maxau (Speyer: 441 cm, Worms: 235 cm und Mainz: 303 cm) etwas geringer aus als es die Prognosen letzte Woche noch vorhersagten. Inzwischen ist der Wasserstand erneut unterhalb des Mittelwassers gefallen, für die KABS beginnt nun eine neue Kampagne.
Mit dem Abfließen der Welle beginnen nun die Schöpfkontrollen in den zurückgebliebenen wassergefüllten Senken und Gräben, um dort den Larvenbesatz der frisch geschlüpften Auwaldstechmücken festzustellen. In Südbaden wurde bereits am Sonntag mit den Schöpfkontrollen begonnen. Die übrigen Gebiete folgen nun, da das Wasser zügig abgesunken ist. Wird bei den Schöpfkontrollen der Schwellenwert an Larven pro Liter überschritten, erfolgt eine Behandlung mit dem biologischen Wirkstoff Bti.
Die Bti-Behandlungen – sowohl zu Fuß aus als auch von der Luft aus mit dem Hubschrauber – werden im Laufe dieser Woche erfolgen. Flüge mit Helikopter, falls nötig, sind für Mittwoch geplant. Die Einsätze müssen hier bis zum Wochenende abgeschlossen sein, denn dann könnten sich neue Regenfälle erneut auf den Rheinwasserstand auswirken. Dieses zweite Hochwasserereignis wird laut Prognosen aktuell deutlich geringer ausfallen, so dass vermutlich keine weiteren Brutflächen geflutet werden. Dennoch könnten einige Larven mit dem erneuten Anstieg des Wassers verdriftet werden, weshalb die Bti-Behandlung zügig durchgeführt werden muss.
Update 26.08.2025, 8.00 Uhr: Erste Ergebnisse der Überschwemmungs- und Schöpfkontrollen zeigen, dass nur wenige, kleine Flächen geflutet wurden. In manchen Zonen lässt sich jedoch ein recht hoher Larvenbesatz von bis zu 100 Larven pro Liter feststellen, die meisten Flächen hatten einen moderaten Besatz von rund 15-30 Larven pro Liter. Die Hochwasserwelle ist in den meisten Gebieten sehr schnell wieder abgeflossen und das überschüssige Wasser wurde teilweise vom Boden aufgenommen. In vielen Gebieten wird daher die Bekämpfung zu Fuß aus genügen. Der Hubschrauber-Einsatz wird sich auf die wenigen großen Flächen beschränken oder Zonen in denen aufgrund von behördlichen Auflagen keine Bodenbekämpfung durchgeführt werden kann. Die Flüge werden am Mittwoch, den 27.08.2025 stattfinden. Bisher bekannt sind Heli-Flächen auf den Gemarkungen Karlsruhe, Eggenstein-Leopoldshafen, Mannheim und Lingenfeld. Jedoch werden heute im Laufe des Tages noch weitere Schöpfkontrollen durchgeführt und Flächen für den Hubschrauber kartiert.
Wie hoch die für das kommende Wochenende angekündigte 2. Welle wird ist aktuell noch offen. Aktuelle Prognosen verzeichnen ein länger anhaltendes Hochwasser (bestehend aus zwei Spitzen) ohne zügiges Abfließen. Das würde die Bildung von Druckwasserflächen mit sich bringen.
Update 27.08.2025, 8.00 Uhr: Die Schöpfkontrollen sind nun final abgeschlossen und bestätigen das Bild des Vortags auch in den anderen Regionen. Ein Hubschrauber wird heute die Behandlung mit Bti-Eisgranulat durchführen, eine zweite Maschine ist für die geringe Menge an Brutflächen nicht nötig. Der Hubschrauber ist in folgenden Kommunen unterwegs (von Süd nach Nord): Elchesheim-Illingen, Au am Rhein, Karlsruhe, Lingenfeld, Römerberg und Mannheim. (Die Fläche in Eggenstein-Leopoldshafen ist inzwischen fast vollständig abgeflossen/versickert und kann ausgespart werden.)
In den übrigen Gebieten werden noch oder wurden bereits Bti-Behandlung zu Fuß aus durchgeführt. In Speyer etwa oder dem gegenüberliegenden Oberhausen-Rheinhausen wurde die Bekämpfung vom Boden aus gestern und vorgestern durchgeführt.
Update 28.08.2025, 8.45 Uhr: Die Hubschrauberflüge am gestrigen Tag verlieren erfolgreich, parallel wurde die Handbekämpfung in den meisten Gebieten abgeschlossen. Der nun einsetzende Wetterwechsel bringt jedoch in den kommenden Tagen einen erneuten Anstieg des Rheinwassers mit sich. Nun gilt es abzuwarten bis das neue Hochwasserereignis sein Maximum erreicht (in Maxau voraussichtlich Samstag, in Mainz nicht vor Sonntag). Danach kann in neuen Überschwemmungs- und Schöpfkontrollen überprüft werden, ob die erneute Überschwemmung Auswirkungen hatte.
Update 01.09.2025, 8.00 Uhr: Die neue Hochwasserspitze am Wochenende erreichte eine ähnliche Höhe wie die erste Welle (Maxau: 574 cm, Speyer: 429 cm, Worms: 235 cm und Mainz: 313 cm) und führte daher nicht zur direkten Flutung weiterer Abschnitte. Größtenteils wurden alte Zonen erneut überschwemmt. Falls in diesen Bereichen in der vergangenen Woche keine Bekämpfung notwendig war – weil das Wasser zuvor zügig abfloss – wird nun mit Schöpfkontrollen überprüft ob sich Larven im Schlamm halten konnten. Der Boden ist nun stärker mit Wasser gesättigt als zur ersten Welle, das Wasser kann nun in benachbarte Zonen drücken. Parallel zu den Schöpfkontrollen werden auch solche Abschnitte ermittelt. Zusätzlich werden auwaldferne Regenrückhaltebecken aktuell auf Larvenbesatz untersucht.
Ein erster Flug mit dem Helikopter ist heute im südbadischen Raum geplant: zwischen Weisweil und Rheinhausen werden heute Behandlung mit Eisgranulat durchgeführt. Noch offen ist, ob in den nördlicheren KABS-Gebieten ein Hubschraubereinsatz stattfinden wird.
Update 02.09.2025, 08.30 Uhr: Die neuen Schöpfkontrollen zeigen, dass es junge Larven beispielsweise nahe bei Hördt, Philippsburg oder Hamm am Rhein gibt. Die Besatzkontrollen dauern heute noch an. Für Mittwoch kann aber mit einem Hubschraubereinsatz gerechnet werden. Heute werden im Laufe des Tages die Bereiche ermittelt, in denen morgen der Helikopter zum Einsatz kommt.
Update 03.09.2025, 8.00 Uhr: Die Schöpfkontrollen sind abgeschlossen und zeigen, dass die Flächen mit Larven erneut klein ausfallen. Der Larvenbesatz der zweiten Welle ist mit rund 10-20 Larven pro Liter ebenfalls etwas geringer. Der Einsatz mit dem Hubschrauber wird sich nur auf die Pfalz beschränken. Es finden heute Flüge auf den Gemarkungen Hördt, Lingenfeld und Römerberg statt. Andere Bereiche können stattdessen zu Fuß aus bekämpft werden.
Update 04.09.2025, 8.30 Uhr: Der kurze Einsatz mit dem Hubschrauber am gestrigen Vormittag verlief schnell und erfolgreich. Es folgen nun noch die letzten Handbekämpfungen und Nachkontrollen. Die Kampagne endet im Laufe des Tages. Wie es weitergeht bleibt noch offen: neue schwere Gewitter im Süden Baden-Württembergs könnten erneut zu einem Anstieg des Rheinwassers führen. Laut aktuellen Prognosen schwankt die Höhe einer möglichen Hochwasserspitze aber noch stark, es ist daher unklar ob ein neuer Einsatz für die KABS in der kommenden Woche ansteht.
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