Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
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» Presse » Pressemitteilungen » 2020 » 07. April
Aktualisiert: 07.04.2020  

Abschluss der Waldmückenbekämpfung und Fazit

Die zum Teil starken und anhaltenden Niederschläge während der Wintermonate führten entlang des Oberrheins zu einem dringend nötigen Anstieg des Grundwasserspiegels und in der Folge zur Bildung größerer Wasserflächen im Bereich der Waldstechmücken-Brutgebiete in Baden-Württemberg (Baden), Rheinland-Pfalz und Hessen. Bei diesen Brutstätten handelte es sich um versumpfte Wälder, Bruchwälder, Senken und Entwässerungsgräben in überwiegend bewaldeten Bereichen. Hier schlüpfen diese Frühjahresarten teilweise bereits im Dezember und entwickeln sich bei niedrigen Wassertemperaturen sehr langsam über mehrere Monate. Der Schlupf der Imagines erfolgt dann meist Ende März bis Anfang April.

Im Vergleich zu 2018 und 2019 waren in diesem Jahr die Stechmückenbrutareale in einigen Gebieten deutlich größer überschwemmt. Die insgesamt warmen Wintertemperaturen führten in einigen Bereichen zu einer rascheren Entwicklung der Waldstechmücken, z.B. in der Pfalz wie auch im Landkreis Rastatt, so dass hier bereits am 16. bzw. am 19. März Hubschraubereinsätze sowie Zu-Fuß-Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt werden mussten. Hier traten bereits Mitte März hohe Abundanzen von Viertlarven, etwa zwei Wochen früher als bisher, auf. Weitere Hubschraubereinsätze in Baden, Rheinhessen und Hessen erfolgten dann am 20.03., 26.03. und 02.04.2020. Aktuell ist die Bekämpfung der Waldstechmücken abgeschlossen.

Starke Niederschläge Anfang März führten auch am Rhein zu einer Hochwassersituation und zum ersten Schlupf von Überschwemmungsmücken im Rheinvorland. Vielerorts trockneten die Flächen in der Folgezeit wieder ab, in einigen Bereichen mussten jedoch aufgrund der warmen Witterungsverhältnisse im Zuge der Waldstechmückenbekämpfung auch Brutstätten entlang des Rheins mitbehandelt werden.Aktuell ist die Lage entspannt, da aufgrund der trockenen Witterungsbedingungen der Rheinpegel stark gesunken ist.

Wie in ganz Deutschland stellt die Covid-19-Pandemie auch die KABS vor große, jedoch lösbare Aufgaben. So mussten hohe Sicherheitsvorkehrungen bei der Hand- und Helikopterapplikation für die Mitarbeiter getroffen werden, um sie vor einer möglichen Infektion zu schützen, was die Arbeit im Gelände, insbesondere am Hubschrauberlandeplatz nicht einfacher machte. Problematisch, wie aktuell überall in Deutschland, war der Erwerb von Schutzbekleidung für die Mitarbeiter. Hier konnte man z.T. auf Lagerbestände zurückgreifen, wir wurden jedoch auch freundlicherweise von den „Maskenengeln“ in der Pfalz unterstützt, eine Gruppe von Frauen, die kostenlos für soziale Einrichtungen Schutzmasken nähen und auch an die Mitarbeiter der KABS gedacht haben und diese mit selbstgenähten Schutzmasken ausstatteten. Trotz aller Widrigkeiten konnten alle Bekämpfungseinsätze zu Fuß oder per Helikopter auch unter diesen erschwerten Arbeitsbedingungen erfolgreich durchgeführt werden.


Dirk Reichle

Wissenschaftlicher Direktor
KABS e.V.
Georg-Peter-Süß-Str. 3
67346 Speyer

 


 

 
 

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