Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
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Aktualisiert: 11.09.2016   

Blum, Stephan (1998): Untersuchungen zur Nahrungsökologie von Froschlurchen (Amphibia, Anura) der rheinland-pfälzischen Rheinaue im Hinblick auf die Bekämpfung der Stechmücken (Diptera, Culicidae)

Dissertation


Die Arbeit baut auf den Untersuchungen aus den vier Jahren 1993 bis 1996 (BLUM 1994, 1995 und 1996) auf, in denen das Nahrungsspektrum von Auenamphibien untersucht wurde. Es sollten die Fragen geklärt werden, inwieweit Amphibien eine natürliche Alternative zur Reduzierung der Stechmücken darstellen und ob sich die Stechmückenbekämpfung negativ auf die Ernährung der Froschlurche auswirken könnte.

Im Vordergrund standen folgende Aspekte:

1. der Einfluss der Jahreszeiten auf das Beutespektrum,
2. Unterschiede im Nahrungsspektrum der verschiedenen Altersklassen,
3. das Nahrungsspektrum in verschiedenen Biotoptypen
4. sowie die Größenverhältnisse der Beutetiere.

Zum qualitativen Vergleich von mit B.t.i. (Bacillus thuringiensis israelensis) behandelten und unbehandelten Gebieten wurden die Hördter Rheinaue (mit Stechmückenbekämpfung) und der Altrhein Wörth (ohne Stechmückenbekämpfung) ausgewählt. Dort wurden jeweils sechs Amphibienarten und ein Artenkomplex untersucht: Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), Erdkröte (Bufo bufo), Laubfrosch (Hyla arborea), Moorfrosch (Rana arvalis), Springfrosch (Rana dalmatina), Grasfrosch (Rana temporaria) und der Wasserfrosch-Komplex (Rana kl. esculenta).

 

Wichtigste Ergebnisse:

 

Der Mageninhalt von 2.700 Exemplaren aus der Gruppe Anura wurde untersucht und dabei 20.525 Beuteindividuen nachgewiesen. Die Beutespektren der untersuchten Amphibienarten wurden durch die saisonal und lokal schwankende Nahrungsverfügbarkeit beeinflusst. Insgesamt war ein breites Beutespektrum festzustellen, das keine Hinweise auf eine nahrungsökologische Spezialisierung erkennen lies. Lediglich die Erdkröte wies ein engeres Nahrungsspektrum auf, in dem vor allem Ameisen und Käfer dominierten.

Bezüglich der Nahrungsgröße konnte eine aktive Beutewahl festgestellt werden. Die meisten Beutetiere waren 0-5 mm groß. Zwischen den in den jeweiligen Lebensräumen vorkommenden potenziellen Beutetieren und den tatsächlich in den Mägen der Amphibien nachgewiesenen Beutetieren bestanden keine deutliche Korrelation. Auch zwischen der Größe und Gewicht der Amphibien und Größe und Gewicht der Beutetiere konnte kein signifikanter Zusammenhang nachgewiesen werden.

 

Bezüglich der Stechmücken im Nahrungsspektrum wurde festgestellt, dass es sich von den rund 20.525 identifizierten Beutetieren dieser Untersuchung handelte es sich nur bei 29 Individuen um Stechmücken (0,14%, Tabelle 1). Im unbehandelten Gebiet „Altrhein Wörth“ lag dabei der Gesamtanteil der Stechmücken in der Anuren- Nahrung bei 0,09%, im Gebiet mit Stechmückenbekämpfung sogar bei 0,15%.

 

 

Tabelle 1: Anteil der Stechmücken in der Nahrung von Anuren (nach BLUM 1998).Tab.1

 

 

Mit Ausnahme der Knoblauchkröte konnen einzelne Stechmücken in den Nahrungsspektren aller untersuchten Anuren-Arten festgestellt werden; dabei blieben die jeweiligen Anteile sowohl bei adulten als auch juvenilen Anuren stets weit unter einem Prozent.


Als Fazit konstatiert der Autor, dass die Stechmückenbekämpfung keine direkten negativen Auswirkungen auf die Ernährung der Froschlurche zeigte, die daher selbst wiederum für die natürliche Bekämpfung der Stechmücken keine Bedeutung besitzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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