Update 3 über die Population der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) in Freiburg vom 16. November 2015
Maßnahmen greifen, Massenentwicklung verhindert
Die Auswertung der Fallenfänge auf der Kleingartenanlage verdeutlicht, dass durch die sofortige Einleitung von umfangreichen Bekämpfungsmaßnahmen eine explosionsartige Vermehrung der Asiatischen Tigermücke verhindert werden konnte.
Zusätzlich zu den, von einem großen Teil der Pächter bis in den Herbst hinein durchgeführten Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Brut der Asiatischen Tigermücke, erwies sich vor allem der Einsatz spezieller Stechmückenfallen als besonders wirksam, um eine massenhafte Vermehrung von Aedes albopictus zu verhindern. Zum einen wurde durch das Abfangen von Tigermückenweibchen deren Reproduktion verhindert und zum anderen wurden damit diese auch noch gleichzeitig aus der Population entfernt.
So wurden seit Anfang September (Update 2) weitere 1000 Weibchen der Art in den 46 aufgestellten Fallen der Kleingartenanlage gefangen, so dass im gesamten Beprobungszeitraum von Juli bis Oktober 2015 ca. 3500 Tiere gefangen wurden. Diese hätten weit über 1 Million Nachkommen produziert und damit die Lebensqualität vor Ort erheblich eingeschränkt sowie die Wahrscheinlichkeit einer Ausbreitung in umliegende Bereiche stark erhöht.
Mindestens jeder 4. Container im August mit Besatz
Die hohen Fangzahlen dokumentieren, dass die Populationsdichte in den Sommermonaten trotz der unmittelbar eingeleiteten und auch wirksamen Bekämpfungsmaßnahmen durchaus recht hoch war. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Eiablagefallen, in ihrer Funktion als potenzielle Brutstätte, in Konkurrenz zu einer Vielzahl von Containern auf den Grundstücken standen. Daher suchte sicherlich auch nur ein Teil der Weibchen die Fallen auf.
Dies verdeutlicht der hohe Anteil an mit Larven besetzten Containern (Regenfässer, Gießkannen, Eimer, etc.), welcher von 18% im Juli auf 28% im August anstieg. Durch das Einsetzen der Diapause (Schlupfhemmung der Eier), sinkt dieser als „Containerindex“ bezeichnete Wert wieder auf 15 % im September ab.
Population weitestgehend begrenzt, Risiko der passiven Verschleppung weiterhin groß
Die Population ist weitestgehend noch auf das Gelände der Kleingartenanlage begrenzt, auch wenn es selbstverständlich eine aktive Ausbreitung durch den Flug der Stechmücken gibt.
Neben der stichprobenartigen Beprobung des gesamten Freiburger Stadtgebietes, wurden im August und im September 2015 in einem Umkreis von bis zu 1,5km um die Kleingartenanlage sämtliche potenziellen Brutstätten auf Tigermückenbesatz überprüft und kartiert. Dabei konnten an insgesamt neun Standorten in einer Entfernung von bis zu 600 m zur Kleingartenanlage einzelne Entwicklungsstadien der Asiatischen Tigermücke nachgewiesen werden.
Es besteht darüber hinaus eine große Gefahr der passiven Verschleppung der Asiatischen Tigermücke. Hier spielen insbesondere die, an der Straße geparkten Fahrzeuge der Pächter und bei Veranstaltungen der Messe- und der Rothausarena, die Pkw der zahlreichen Besucher eine wichtige Rolle. Außerdem werden auf einem Werksgelände im angrenzenden Industriegebiet alte Autoreifen gelagert und nach einer gewissen Zeit zur Weiterverarbeitung abtransportiert. Hier besteht das Risiko, dass in der Zwischenzeit Weibchen der Asiatischen Tigermücke ihre Eier an die Innenseite der Reifen abgelegt haben und dass diese dann, zusammen mit dem Abtransport der Reifen als blinde Passagiere verschleppt werden.
Weitere Informationen und Tipps zur Identifizierung der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) finden Sie hier: INFO