Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
  Service
Wir über uns Bekämpfung Umweltverträglichkeit Biologie Forschung Sonderthemen
 
 
» Sonderthemen » Asiatische Tigermücke in Freiburg » Update 10. September 2015
Aktualisiert: 10.09.2015   

Update 2 über die Population der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) in Freiburg vom 10. September 2015

 

Weitere Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke scheinbar verhindert, wenige Einzelnachweise im Umfeld der Kleingartenkolonie

 

In den letzten Wochen war eine der wichtigsten Aufgaben der KABS/IfD-Mitarbeiter die Ausbreitung der bisher begrenzten Ursprungspopulation der Asiatischen Tigermücke in angrenzende Bereiche der Kleingartenkolonie zu verhindern. Mit zunehmender Größe des besiedelten Gebietes, wird eine effektive Bekämpfung der sehr anpassungsfähigen Art sehr aufwendig und schwierig.


Aedes albopictus WeibchenVor allem eine Einwanderung von Aedes albopictus in die angrenzenden Siedlungsbereiche galt es zu vermeiden. Hier ist erfahrungsgemäß die nötige flächendeckende Bekämpfung durch die große Anzahl privater Grundstücke nicht möglich. Die KABS/IfD-Mitarbeiter sind auf die Anwesenheit und Kooperation der Anwohner angewiesen und betreten ohne Zustimmung keine Grundstücke.


Da der Migrationsdruck in das weitere Umland bei hohen Populationsdichten deutlich zunimmt, war bei den zuvor ermittelten teilweise sehr hohen Fangraten innerhalb der Kleingartenkolonie, eine erfolgreiche Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke in angrenzende Siedlungsbereiche zu erwarten. Dies zeigten auch einige Nachweise von Imagines und sogar einiger Larven im Umfeld der Kleingartenkolonie in Entfernungen von 100 bis 350 Meter.

Größere Ansammlungen der Art konnten jedoch auch weiterhin nicht außerhalb der Kleingartenkolonie nachgewiesen werden. Dies zeigt, dass die sofort eingeleiteten Bekämpfungsmaßnahmen innerhalb der Kleingartenkolonie die Populationsdichte der Asiatischen Tigermücke ausreichend eindämmen konnte.


Das ist vor allem der Kooperation und dem Engagement vieler Pächter und des Vorstandes der Kleingartenkolonie zu verdanken. Durch das Umsetzen der empfohlenen Sofortmaßnahmen dürfte mindestens über die Hälfte der Population der Asiatischen Tigermücke schon im Larven- und Puppenstadium vernichtet worden sein.



Durch den Einsatz letaler Eiablagefallen und für Aedes albopictus besonders fängiger Kohlendioxid/Duftstofffallen durch die IfD-Mitarbeiter, konnte ein weiterer Teil der verbliebenen Population als ausgewachsene Imagines abgefangen werden. Bisher wurden in den rasterartig verteilten Fallen rund 2500 Weibchen der Art gefangen. Diese somit aus der Population entfernten Weibchen hätten nach mehreren Eiablagezyklen innerhalb einiger Wochen für knapp 1 Millionen Nachkommen gesorgt.

 

 

 

Fallentypen

 

 

 

 

 

Keine weiteren Nachweise in anderen Bereichen der Stadt Freiburg

 

Eine Verschleppung von Aedes albopictus durch menschliche Aktivität über ihren natürlichen Aktionsradius hinaus ist eine der Hauptgründe für die rasche weltweite Verbreitung der Art mit den eigentlich schlechten Flugfähigkeiten.


So wurde nach 2014 auch im Jahr 2015 im östlichen Teil der Stadt Freiburg Individuen der Asiatischen Tigermücke von Mitarbeitern eines anderen Forschungsinstitutes nachgewiesen. Diese kleineren Vorkommen sind sehr wahrscheinlich auf eine Verschleppung der Art aus der größeren Population im Bereich der Kleingartenkolonie zurückzuführen.
Daher wurde neben der intensiven Überprüfung des direkten Umfelds der Kleingartenkolonie auch das ganze Stadtgebiet von Freiburg stichprobenartig auf weitere versprengte Vorkommen der Asiatischen Tigermücke überprüft.


Hierbei wurden zunächst alle Friedhöfe und Kleingartenanlagen der Stadt Freiburg beprobt, da diese aufgrund der Vielzahl an künstlichen Brutstätten für die kontainerbrütende Stechmückenart Aedes albopictus optimale Bedingungen für einen raschen Populationsaufbau aufweisen.


Vor allem im östlichen Stadtgebiet wurden aufgrund der erwähnten Aedes albopictus-Funde eines anderen Forschungsinstitutes zusätzlich auch Eiablage-und CO2/Duftstofffallen eingesetzt. Da die genauen Fundorte auch nach Anfrage nicht in Erfahrung gebracht werden konnten, war eine zielgerichtete Suche nicht möglich. Die in fragekommenden Bereiche mussten daher mit deutlich höherem Arbeits-, Zeit- und letztendlich Kostenaufwand sehr intensiv und weitläufig auf vorhandene Vorkommen der Asiatischen Tigermücke überprüft werden.


Außer im Bereich der Kleingartenkolonie konnte im übrigen Stadtgebiet von Freiburg erfreulicherweise keine weiteren Vorkommen der Asiatischen Tigermücke gefunden werden. Auch im Osten Freiburgs konnten trotz mehrwöchiger intensiver Suche keine Individuen von Aedes albopictus nachgewiesen werden. Dies untermauert die Annahme, dass es sich bei den dort zuvor erwähnten Nachweisen um einzelne verschleppte Individuen und nicht um Teile einer lokal brütenden Population handelt.

 

 

Aedes albopictus Weibchen

 

 

Fortsetzung der Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen

 

Trotz der insgesamt erfreulichen Monitoring Ergebnisse werden die Mitarbeiter der KABS/IfD in den nächsten Tagen ihre Arbeit vorsetzen.


Die anhaltenden Bekämpfungsmaßnahmen werden die Population weiter schwächen und die Anzahl der eierlegenden Weibchen reduzieren. Diese beginnen aufgrund der abnehmenden Tageslängen im Spätsommer mit der Produktion von kältetoleranten Diapause Eiern, welche im Winter leicht Minustemperaturen von -12 °C, und teilweise bis -18 °C erfolgreich überleben.


Die Anzahl dieser Eier gilt es nun möglichst gering zu halten, da sie das Startkapital für einen neuen Populationsaufbau im Frühjahr 2016 darstellen. Je geringer dieses Startkapital ausfällt, umso größer ist die Chance, eine vollständige Auslöschung der brütenden Population der Asiatischen Tigermücke in Freiburg zu erreichen.


Dies wird umso mehr gelingen, wenn der Flächenumfang der bestehenden Population weiterhin eingegrenzt werden kann. Dies soll durch weitere intensive Kontrollmaßnahmen im Umfeld der momentan bestehenden Population, als auch im östlichen Teil Freiburgs gewährleistet werden.

 

 

Weitere Informationen und Tipps zur Identifizierung der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) finden Sie hier: INFO

 

 


 


 

 

 

 

 

 

 
 

KABS e.V.  -  Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein