Brutstättenkartierung
Die Brutstättenkartierung liegt flächendeckend für das Betreuungsgebiet der KABS vor und wird im Bedarfsfall aktualisiert. Der bei weitem größte Teil liegt in Form digitaler Geodaten vor und ist über eine Internetanwendung (WebGIS) für alle Gebietsbetreuer zur Ansicht und Aktualisierung verfügbar. Darüber hinaus stellt sie die Grundlage für alle Anträge auf die Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen dar.
Grundlage der Kartierung sind Feldkartierungen, seit 2005 auch mit Unterstützung mobiler GPS-gestützter Geoinformationssyteme. Als Hintergrundkarten kommen mit zunehmender Verfügbarkeit auch hochaufgelöste Digitale Höhendaten zum Einsatz. Diese Methodik ermöglicht es die Brutstätten in höchster Flächenschärfe abzubilden.
Als Brutstätte (Erfassungsmaßstab 1:25.000) ist das Areal zu sehen, in dem es nach Hochwasserereignissen zu einer Massenentwicklung von Stechmückenlarven bis zur Imago kommt. Wesentliche Merkmale von Massenbrutstätten sind:
• Vorhandensein von Eiablagehorizonte
• Regelmäßig stattfindende Überflutungsereignisse
• Weitgehende Abwesenheit natürlicher Fressfeinde während der Entwicklungsdauer der Larven
Brutstätten der Überschwemmungsmücken befinden sich knapp oberhalb der langjährigen Mittelwasserlinie, wobei die höchsten Eidichten (hohe Produktivität) in der Schilfzone und der Weichholzaue liegen.
Die Abgrenzung der auf den Karten dargestellten Flächen orientiert sich an der relativen Höhe über der Mittelwasserlinie, der topographischen Situation (z.B. abgeschlossene Senke) sowie der anzunehmenden Dynamik der Überschwemmungsfläche. Die Kartierung bildet somit das Grundgerüst für hinreichend zielgenaue und damit effiziente Feldarbeit unter größtmöglicher Vermeidung von Störungen in sensiblen Gebieten.
Die im Fall der Bekämpfung mit BTI zu behandelnde Fläche wird von den zuständigen Gebietsbetreuern flexibel den jeweiligen Überflutungsverhältnissen und deren Dynamik angepasst.
Alle Brutstätten sind systematisch nummeriert, der Code gibt Auskunft über die zugeordnete Mitgliedsgemeinde sowie die relative Lage innerhalb dieser.
Beispiel: Brutstätte 24-1005
24 = Nummer der Mitgliedsgemeinde
1 = Brutstätte vor dem Damm, (i.d.R. freie Überflutung)
005 = fortlaufende Nummerierung von Süd nach Nord
Weitere zugeordnete Merkmale sind:
• Charakteristik (z.B. Vegetation, Topographie, bekannte Vorkommen seltener Arten)
• Schutzstatus
• Produktivität
• Bekämpfungsstatus und Strategie (Auflagen, Bekämpfungsart)
Ökologische Feinkartierung
Als Ergänzung zur Brutstättenkartierung liegt eine Feinkartierung im Bereich der Brutstätten vor. Ziel der Feinkartierung ist die Erfassung der jeweiligen ökologischen Besonderheiten, die eine Relevanz für die Praxis der Stechmückenbekämpfung haben könnten.